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Altvater Paissios der Agiorit: Auslegungen der Prophezeiungen

 

-Geronta, einige sagen: «Was von Gott geschrieben ist, das wird geschehen. Was sollen wir uns damit beschäftigen?»

-Ja, sie sagen es, doch es ist nicht so, mein liebes Kind! Auch ich höre, wie einige sagen: «Die Hebräer sind nicht so dumm, dass sie sich verraten mit der 666, wo doch der Evangelist Johannes die Zahl in der Offenbarung nennt. Wenn schon, dann würden sie es auf klügere Weise tun, diskreter.» Nun, die Schriftgelehrten und die Pharisäer, kannten sie das Alte Testament etwa nicht? Wußten Annas und Kaiaphas nicht besser als alle anderen, dass man Christus für «dreißig Silberlinge» verraten würde (s. Zach 11, 1-13)? Warum gaben sie nicht einunddreißig oder neunundzwanzig Silberlinge, sondern eben «dreißig»? Sie waren blind geworden. Gott wußte, dass sie erblinden würden. Gott weiß im voraus, doch Er bestimmt nicht im voraus. Nur die Türken glauben an das «Geschriebene», das kismet. Gott weiss, dass etwas auf eine gewisse Weise geschehen wird, der Mensch aber tut es aus Torheit. Es ist nicht so, dass Gott einen Befehl erlassen würde, sondern Er sieht die Bosheit der Menschen, wie weit sie gehen wird und dass sie ihren Sinn nicht ändern werden. Es ist nicht, dass Gott es so bestimmt hätte.

Andere beschäftigen sich mit Prophezeiungen und geben dazu ihre eigenen Interpretationen! Würden sie wenigstens sagen: «So sagt mir der Gedanke», doch sie sagen: «So ist es», und bringen einen Haufen eigener Theorien vor. Andere wiederum interpretieren die Dinge wie sie wollen, um ihre Leidenschaften zu rechtfertigen. Nimm zum Beispiel die Worte des heiligen Kyrillos: «Möchten die Zeichen des Antichrists nicht in unserer Zeit geschehen!» Der andere, der sich selbst rechtfertigen will, seine Feigheit, kommentiert: «Da, siehst du! Der heilige Kyrillos befürchtete, er könnte Christus verleugnen. Bin ich etwa höher als der heilige Kyrillos? Folglich, selbst wenn ich Christus verleugne, es ist nichts…»! Doch der Heilige äusserte jenen Wunsch, damit seine Augen den Antichrist nicht ansehen müssten, und nicht weil er sich fürchtete. Siehst du die Schlichen des Teufels?

Noch andere «Gnostiker» wickeln ihre geistigen Kinder leider ein wie Säuglinge, angeblich damit sie sich nicht beunruhigen. «Das Markieren ist nicht schlimm, «, sagen sie, «es ist nichts. Es genügt, wenn ihr innerlich glaubt»! Oder sie sagen : «Redet nicht über dieses Thema – die Identitätskarten, die Markierung -, damit die Leute sich nicht Sorgen machen». Doch wenn sie ihnen stattdessen sagen würden: «Bemühen wir uns, auf geistigere Weise zu leben, näher bei Christus zu sein, und dann braucht ihr nichts zu fürchten, im äußersten Fall werden wir Martyrer», so würden sie sie irgendwie vorbereiten. Wenn einer die Wahrheit weiß, stellt er sich Fragen und wird aufgerüttelt. Er empfindet Schmerz wegen dem heutigen Zustand, er betet und gibt acht, dass er nicht in eine Falle gerät.

Doch was tun sie jetzt? Abgesehen davon, dass sie irgendwelche eigenen Interpretationen vorbringen, ängstigen auch sie sich wie Weltliche, wo sie sich doch weit eher geistig beunruhigen und den Christen beistehen sollten, indem sie ihnen die heilsame Beunruhigung einpflanzen und ihren Glauben stärken, damit sie göttlichen Trost finden. Ich kann nicht verstehen, warum alle diese Dinge, die geschehen, sie nicht dazu bringen, sich Fragen zu stellen. Warum setzen sie nicht wenigstens ein Fragezeichen hinter die Interpretationen ihres Hirns? Und wenn sie selbst dem Antichrist behilflich sein wollen bei der Markierung, warum ziehen sie auch noch andere Seelen mit sich ins Verderben? Mit dem Wort: «…um wenn möglich auch die Auserwählten in die Irre zu führen» (Mk 13, 22), will die Heilige Schrift sagen, dass jene in die Irre gehen werden, die die Dinge mit dem Hirn interpretieren.

Hinter dem «vollkommenen System» der «Dienstleistungskarte», der elektronischen «Sicherheit», verbirgt sich mithin die weltweite Diktatur, die Sklaverei des Antichrists, «…dass man ihnen eine Einritzung anbringe auf ihrer rechten Hand oder auf ihrer Stirn und dass keiner kaufen oder verkaufen könne außer dem, der die Einritzung hat, den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens. Hier ist Weisheit nötig. Wer verständig ist, berechne die Zahl des Tiers. Denn eines Menschen Zahl ist es. Und seine Zahl ist 666» (Offb 13, 16-18).

 

(ALTVATER PAISSIOS DER AGIORIT – WORTE – Band 2 – GEISTIGE ERWECKUNG)

(KLOSTER DES HL. EVANGELISTEN JOHANNES DES THEOLOGEN SOUROTI BEI THESSALONIKI, GRIECHENLAND)